10 Tipps für den Schutz vor Insekten und Ungeziefer

Lange Tage, optimale Bodenverhältnisse und Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke – der Sommer ist die Jahreszeit, in der Pferdebesitzer die meiste Zeit mit ihren vierbeinigen Gefährten verbringen. Es ist aber auch die Zeit, in der Insekten Menschen und Tieren am meisten zu schaffen machen. Auf Wiesen und in Wäldern lauern Zecken, Mücken, Fliegen und Bremsen. 

Wenn Pferd und Mensch permanent von den kleinen Plagegeistern attackiert werden, kann der schönste Ausflug zu einer Tortur werden. Pferde spüren den Angriff der Insekten trotz des dichten Fells. Berührungsrezeptoren unter der Haut melden jede noch so kleine, durch Druck ausgelöste Veränderung an das Gehirn weiter. Konsequenz: Die Tiere werden unruhig und nervös und reagieren mit Muskelzuckungen, Kopfschütteln und Schlagen mit dem Schweif. 

Ganz vertreiben lassen sich die lästigen Plagegeister nicht. Doch wir geben 10 Tipps, wie Sie Ihr Pferd auf der Koppel, im Stall und beim Ausritt mit einfachen Mitteln vor Mücken, Fliegen und Bremsen schützen.

Video: Pferdepflege: Fliegenschutz für das Pferd

Schützende Sprays oder Gele

Im Fachhandel gibt es eine Riesenauswahl an Insektensprays, die speziell für Pferde entwickelt wurden. Die Insektenschutzmittel sind unter der Bezeichnung Repellets bekannt. Der Geruch ist allerdings gewöhnungsbedürftig und die Schutzwirkung hält nur eine begrenzte Zeit an. Zu beachten ist beim Einsatz von Insektenschutzmitteln, dass manche Pferde allergisch auf die Inhaltsstoffe reagieren. Empfehlenswert sind Schutzmittel mit natürlichen Inhaltsstoffen, die zum Teil eine pflegende Komponente haben.

Haltungsbedingungen

Mit wenigen Änderungen an den Haltungsbedingungen können Sie Ihr Pferd vor Insekten schützen. Gemeint ist nicht der Stall, sondern die Lage der Koppel. Insekten treten vermehrt in der Nähe von Kuhweiden, Gewässern und Äckern, die mit Mist gedüngt wurden, auf. Wenn es sich einrichten lässt, sollten Sie einen Standortwechsel vornehmen, wenn sich Ihre Koppel in der Nähe der genannten Regionen befindet. Auch eine feuchte Weide, die zu allem Überfluss mit Pferdeäpfeln übersät ist, begünstigt das Entstehen von Mücken- und Fliegenpopulationen. Sollte kein Standortwechsel möglich sein, lassen Sie Ihr Pferd nicht am Tag, sondern nachts auf die Koppel.

Fliegenmasken und Stirnbänder

Fliegenmasken sind im Fachhandel erhältlich. Sie bedecken den Kopf des Pferdes mit einem feinen, textilen Gitternetz. Befestigt wird die Maske mit Klettverschlüssen. Eine Alternative zur Fliegenmaske sind Fransenstirnbänder, die am Halfter oder am Trensenzaum befestigt werden. Derartige Stirnbänder schränken die Sicht der Pferde weniger stark ein, als Fliegenmasken. Innerhalb der Pferdebesitzer-Community wird heiß diskutiert, welche Variante die meisten Vorteile hat. Wenn Sie nähere Informationen zu diesem Thema wünschen, wenden Sie sich an die Aussteller auf der virtuellen Pferdemesse.

Fliegendecken

Im Gegensatz zu Fliegenmasken und Stirnbändern bedecken Fliegendecken den gesamten Körper des Pferdes. Sie bieten effizienten Schutz gegen Mücken, Fliegen und Bremsen, müssen allerdings richtig angelegt werden. Ansonsten kann das Pferd die Decke abstreifen und sich im schlimmsten Fall selbst verletzen. Selbstverständlich darf die Fliegendecke nicht scheuern. Die Rückenlänge des Pferdes gibt die Größe der Decke vor. Gemessen wird der Abstand zwischen Schweifansatz und Widerrist entlang der Wirbelsäule. Eine weitere Maßzahl ermitteln Sie, wenn die Länge zwischen der Brustmitte und der Rückseite des Hinterbeines messen.

Zebrastreifen

Die Natur hat im Verlauf der Evolution selbst ein wirkungsvolles Insektenschutzmittel entwickelt: Zebrastreifen. Forscher haben herausgefunden, dass die Streifen des Zebras Fluginsekten wie Mücken, Bremsen und Fliegen verwirren. Die Plagegeister haben bei dieser auffälligen Musterung Probleme, sich zu orientieren und lassen sich nicht auf dem Körper der Zebras nieder. Diese Erkenntnis nutzen seither zahlreiche Hersteller von Pferdezubehör und führen zahlreiche Fliegendecken mit Zebramuster im Sortiment. Forscher waren überrascht, dass Zebras in der afrikanischen Savanne deutlich seltener von Insekten geplagt werden, als andere Tiere. Um diesem Umstand auf den Grund zu gehen, testeten sie, wie wirkungsvoll Attrappen mit Zebramuster die Quälgeister fernhielten.

Kein Ausritt an heißen Tagen

So schwer es vielen Pferdenarren auch fallen mag, an besonders heißen und schwülen Tagen sollte auf einen Ausritt verzichtet werden. Das gilt besonders für Tage mit hoher Luftfeuchtigkeit. An diesen Tagen schwitzen Pferde viel schneller. Die Insekten spüren ihre Opfer anhand des Geruchs auf und Pferde, die sich im Training befinden, sind eine willkommene Beute. Lassen Sie Ihr Pferd besser in der Box und setzen Sie das Tier nicht den permanenten Attacken aus. Wenn Sie gar nicht auf den Ausritt verzichten wollen, meiden Sie die Nähe von Flüssen und Seen und verlegen Sie den Ausflug auf dem Pferderücken in die frühen Morgen- oder die späten Abendstunden.

Abspritzen mit kühlem Wasser

Pferdeschweiß ist ein Lockmittel für Insekten unterschiedlichster Art. Um diesen nach einem Ausritt loszuwerden, hat sich das Abspritzen des Pferdes mit kühlem Wasser bewährt. Allerdings gibt es Tiere, die einer kalten Dusche skeptisch gegenüberstehen und einem Bad nichts abgewinnen können. In diesem Fall müssen Sie Fingerspitzengefühl zeigen und das Pferd langsam an die Prozedur einer erfrischenden Dusche heranführen.

Ergänzungsfutter

Nicht unumstritten ist der Einsatz von Ergänzungsfutter zur Vorbeugung von Insektenangriffen. Oft handelt es sich um Knoblauchzusätze, die in dem Futter enhalten sind, über den Schweiß auf die Haut gelangen und die auf Insekten eine abstoßende Wirkung haben sollen. Zum tatsächlichen Nutzen liegen noch keine belastbaren Studien vor. Wie bei jeder Änderung des Fütterungsverhaltens sollten Sie vorher einen Tierarzt konsultieren, um ausschließen zu können, dass das Ergänzungsfutter dem Pferd nicht mehr schadet als nutzt.

Bremsenfallen

Bremsen sind lästige Quälgeister, die Pferden schwer zusetzen können. Die Blut saugenden Insekten können Krankheiten übertragen und das Tier nachhaltig schwächen. Um Ihr Pferd vor diesen Plagegeistern zu schützen, können Sie auf Bremsenfallen zurückgreifen. Sie bestehen aus einem kegelförmigen Netz mit einer Öffnung im unteren Bereich. Im Inneren befindet sich ein Ball, der mit einem Lockstoff getränkt wurde. Der Ball erwärmt sich in der Sonne und lockt die Bremsen an. Sie gelangen über die unten liegende Öffnung in das Innere der Falle, können aber nicht wieder hinaus, weil sie aufgrund ihrer Erbanlagen nur nach oben aufsteigen können. Dort bildet jedoch das Netz eine unüberwindliche Barriere.

Was tun nach einem Insektenstich?

Insektenstiche verursachen einen unangenehmen Juckreiz, den Pferde ebenso empfinden wie Menschen. Zur Linderung können Sie auf natürliche Heilmittel wie Gel aus der Aloe Vera Pflanze, Heilerde oder Pfefferminze zurückgreifen. Auch Ringelblumensalbe beruhigt die betroffene Hautstelle und lindert den Juckreiz. Als Alternative bietet sich ein künstlich hergestelltes Kühlgel an, das im Fachhandel erhältlich ist.

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